Die Geschichte der Feuerhand Sturmlaterne aus Beierfeld
Die Geschichte der „Feuerhand Sturmlaterne“ beginnt im sächsischem Beierfeld im
Erzgebirge wo sich bereits im 18.Jahrhundert ein neuer Zweig der Metallverarbeitung,
die Klempnerei, entwickelt. Es waren zunächst Hausbetriebe in welchen der
Klempnermeister mit Lehrlingen arbeitete, manchmal aber auch mit Gesellen und
Familienangehörigen. Von 1850 bis 1900 entstanden die meisten solcher
Kleinbetriebe, die hunderte von Arten Haus- und Küchengeräte herstellten. Jeder von
ihnen hatte seine Spezialitäten, deren Qualität er fortwährend zu verbessern suchte.
Auch die Söhne des Löffelarbeiters Carl Hermann Nier, Hermann und Ernst Nier,
erlernten die Klempnerei in Beierfeld. Sie erlernten ihr Können bei Klempnermeister
Hermann Mey, welcher die Firma „Hermann Mey - Blechwarenfabrik Beierfeld“ führte.
Beide Brüder arbeiten aber zunächst in der Firma Schwotzer, dem ersten
Industriebetrieb in Zwönitz.
Firma “Gebrüder Nier” und verkauf an die Firma “Albert Frank”
Zu Beginn des Jahres 1878 gründete Hermann Nier mit seinem Bruder Ernst die Firma
„Gebrüder Nier“ im väterlichen Haus in Beierfeld (Standort der späteren Zinnerei der
Firma Hermann Nier). Neben verschiedenen Haushaltsgegenständen wurden auch
Bergmannslampen und Stalllaternen hergestellt.
Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts vollzog sich eine bedeutende Wende im
Wirtschaftsleben Beierfeldes. Die Maschine verdrängte immer mehr das rein
handwerkliche Schaffen und führte so zu der fabrikmäßigen Herstellung von
Metallwaren. Den Anstoß zur Entwicklung der Großindustrie gab Ferdinand Frank,
Inhaber der Firma “Albert Frank” in München. Frank wurde auch auf die Firma
„Gebrüder Nier“ aufmerksam und regte 1893 Hermann und Ernst Nier an, eine
Sturmlaternen-Fabrikation aufzubauen. 1895 entwickelte Ernst Nier die
Mischluft–Sturmlaterne „Kaiser“ (Typ Stalllaterne) in Löttechnik hergestellt. 3 Jahre
später begannen die Brüder Nier auch Öl-Fahrrad-Laternen herzustellen. Die
Herstellung der Sturmlaternen erforderte damals mangels MAschinen eine
außerordentliche Geschicklichkeit und Sorgfalt der Klemtner,sofern Qualitätsware
erzeugt werden sollte. Franks Scharfblick erkannte nun bald die Entwicklungsfähigkeit
der hiesiegen Industrie. Sein Unternehmergeist ließ in ihm den Gedanken reifen, ein
eigens Goßfabrikationsgeschäft speziell für Sturmlaternen im Erzgebirge zu
begründen. Die Brüder Nier bieten ihre Firma Frank zum Kauf an um so das Vorhaben
nach Beierfeld zu holen.
1898 kauft die „Albert Frank Metallwarenfabrik“ die Firma „Gebrüder Nier“ welche
mittlerweile in die August-Bebel-Straße 88 umgezogen war. Hermann und Ernst Nier
werden hier Betriebsleiter und überwinden verschiedene Schwierigkeiten bei neuen
Herstellungsverfahren. 1898 wird eine neue Methode zur Befestigung der Gitterstäbe
an den Hand- und Stalllaternen von beiden Brüdern entwickelt. 1899 errichtete die
„Albert Frank Metallwarenfabrik“ ein neues Fabrikgebäude in der Frankstraße 7. Um
1900 konstruierte Ernst Nier die Kerzenlaterne „FRANKONIA“ welche ohne jede
Lötstelle und Nietung hergestellt werden konnte. Die bisherigen Laternen zählten 50 –
60 Lötstellen welche häufige Reparaturen erforderten. Diese Erfindung wurde als ein
Meiserwerk technischer Vollendung in der Fachwelt gebührend gefeiert.
“Firma Hermann Nier Metallwarenfabrik Beierfeld i.Sa.”
Nachdem Hermann Nier bei Frank ausschied, gründete er 1902, in Beierfeld im
Wohnhaus mit Werkstattanbau in der August-Bebel-Straße 77, eine eigene
Spezialfabrik für Sturmlaternen. Außerdem meldete er im gleichen Jahr sein erstes
Reichspatent, eine Hebevorrichtung für das Schutzglas von Sturmlaternen - Nr.:
138941, an. Aufgrund des schnell wachsenden Ansehens der Sturmlaternenfabrik
wurde 1905 ein weiteres Werkstattgebäude angebaut. In den Jahren 1902 bis 1910
produzierte die Firma „Hermann Nier Metallwarenfabrik Beierfeld i.Sa.“ noch keine
Laternen unter eigener Handelsmarke. Sie stellten Laternen für andere Großhändler
her, welche diese dann unter eigenem Namen verkauften.Ernst Nier blieb zunächst in
der Firma „Albert Frank Metallwarenfabrik“ und entwickelte im Jahr 1905 die
Sturmlaterne „Regent“
1905 ging Max Ehmer (Schwiegersohn von Ernst Nier) in die Selbständigkeit und
gründete 1907 mit Arthur Nier (Sohn von Ernst Nier) die Firma „Nier & Ehmer“, eine
Fabrikation für Fahrradlaternen. 1907 verließ nun auch Ernst Nier die Firma von
Ferdinand Frank und trat der Firma „Nier & Ehmer“ bei. Die Firma führte seitdem den
Namen „Nironawerk Nier & Ehmer Metallwahrenfabrik Beierfeld“. Aufsehen erregte
Ernst Nier in der Fachwelt mit der Erfindung, den Schalltrichter von Grammophonen
aus einem Stück zu fertigen. Durch großen Aufschwung wurde 1910 bis 1912 das neue
Fabrikgebäude an der Heinrich-Heine-Straße errichtet. Somit waren die Firmen
„Nironawerk“ und „Hermann Nier“ in direkter Nachbarschaft.
Ernst Bruno Nier, Sohn von Hermann Nier, wird nach Studium in Dresden Diplom-
Ingenieur und entwickelte 1906/07 als Student den Prototypen der Kaltluftlaterne mit
Schildkröten-Emblem bzw. der späteren FH Nr.201. Er wird zur treibenden Kraft der
Laternenentwicklung in Beierfeld.
1909 errichtete die Firma „Hermann Nier“ den Westflügel des großen Fabrikgebäudes
an der August-Bebel-Straße 86. Dadurch konnte die Mitarbeiterzahl von 10 (1902) auf
180 Mitarbeitern (1912) erhöht werden womit die Jahresproduktion auf 1 Million
Sturmlaternen erhöht werden konnte. Außerdem wurde das Elektro-Stupf-
Schweißverfahren eingeführt. Ab 1910 werden Sturmlaternen mit eigenen
Handelsnahmen „PUCCA“, „THE OUTBAR LANTERN“, „Sunstar“ oder einem
Schildkröten Emblem gekennzeichnet. Außerdem stellte man auch Blech-
Haushaltswaren, Auto-, und Fahrradteile her. 1911 wird das Laternenmodell von
Bruno Nier (Prototyp Nr.201) mit der Hebevorrichtung für das Schutzglas von
Sturmlaternen, bei der Kröpfungen oder Ausbiegungen die Feststellung der
Schutzglocke sichern (Patent Nr.: 194290 von 1906) in den Handel gebracht. Es wird
außerdem das Emblem „Schildkröte im Kreis“ als Handelsmarke eingetragen. 1912
folgte eine Herausgabe von Werbeblättern z.B. „Meine Freude – Abnehmbare
Brennerkammer“, „Wegetrost“, Petroleumkocher „The Conqueror“.
Von 1912 bis 1918 betreibt man im Erdgeschoss in der August-Bebel-Straße 77a eine
Zinnerei wo serienmäßig die Tauchverzinnung stattfand. Man erwarb weiteres Land
und erbaute 1914 bis 1916 den Südflügel und von 1916 bis 1918 den Nordflügel mit
dem Turm als Wahrzeichen des Ortes. Im Jahr 1917 erbaute man am Südflügel einen
Heizschornstein und ein neues Zinnereigebäude.
Hermann Nier ließ 1914 die Handelsmarke „Feuerhand“ schützen und vertrieb fortan
alle Produkte der der Firma unter diesem Namen.
Die Spezialfabrik für Sturmlaternen wurde während des 1. Weltkrieges zu
umfangreichen Heereslieferungen herangezogen. So fertigte die Firma 1916
Stahlhelme und Handgranaten, es erhöhte sich die Mitarbeiterzahl von 180 (1912) auf
rd. 1.000 während des Krieges.
Im Jahr 1918 baute Nier das Gebäude an der August-Bebelstraße 77a zum
Verwaltungsgebäude um. Außerdem kaufte man den Gasthof „König-Albert-Turm“ um
dort Massenquartiere während des Krieges für Arbeiterinnen von außerhalb
einzurichten. Nach Kriegsende 1919 tauschte man den Gasthof gegen ein anders
Anwesen um dort eine Holzniederlage und eine Holztrocknungsanlage zubauen. Am
Südflügel erfolgte der Bau einer überdachten Einfahrts- und Lagerhalle.
Die Firma „Hermann Nier Metallwarenfabrik Beierfeld i.Sa.“ brachte ab 1920 mit den
Modellen Nr.202, Nr.205 und Nr.251, weitere Sturmlaternen in erstklassiger Qualität
heraus und eroberte fortan in kürzester Zeit den Weltmarkt. Gekennzeichnet waren
diese Laternen mit der Wortmarke
„D.R.Patent“.
In China und Indien wurde mit diesen
Artikeln das Hauptgeschäft vor allen in- und ausländischen Konkurrenten abgewickelt.
Es gelang eine hohe Qualität bei den Sturmlaternen welche den amerikanischen
Modellen weit überlegen waren. Die Laternen wurden aus Stahlblech hergestellt und
im Vollbad verzinnt. Unter der Handelsmarke „Feuerhand“ waren die Sturmlaternen
der Firma „Hermann Nier“ weltweit verbreitet und anerkannt. Das gleiche gilt auch für
die seit 1910 als Nebenproduckt eingeführten und produzierten Petroleumkocher und
Petroleumöfen. 1920 wird außerdem das runde Feuerhand-Emblem patentiert. Ab
1921 werden die Laternen und Kocher mit geprägten Typ-Nummern versehen. Es
werden die Modelle Nr.223 und Nr.227 auf den Markt gebracht welche der Bauart des
Models Nr.205 entsprechen. Es gibt lediglich bei dem Modell Nr.223 einen
Schutzglasheber mit Kurbel und bei dem Modell Nr.227 zusätzlich zur Kurbel den
gekreuzten Schutzkorb des Glases.
Im gleichen Jahr wird die Frischluftlaterne Nr.252
als Nachfolger der Nr.251 eingeführt. Das Besondere an dieser Laterne, sie ist eine
Modellkopie der US-Firma „Dietz“ – Modell „Junior“. Dieses Laternenmodell wurde
bereits seit 1898 von „Dietz“ hergestellt, war aber nicht patentiert. Anschließend
wird diese Laterne in verschiedenen Varianten hergestellt welche eigene
Modellnummern (Nr.253, Nr.254, Nr.255 und Nr.256) bekommen. Weiterhin wurde
die Mischluftlaterne Nr.257 eingeführt, auch dieses Modell ist ein verbesserter
Nachbau einer „Dietz-Laterne“- Modell “Monarch“. Bei diesem Laternentyp werden
die seitlichen Rohre wie bereits bei der Nr.252 aus 2 Einzelteilen geformt und
anschließend miteinander gefalzt.
Nach dem Tod des Firmengründers Hermann Nier am 17.02.1921 wurden seine 3 Söhne
Bruno, Woldemar und Curt sowie seine beiden Töchter Ella Adolph und Helene Proß
Inhaber der Firma. Die technische Leitung übernahm Woldemar Nier, die
Kaufmännische Leitung hatte Bruno Nier inne. Die Firma wurde als Offene
Handelsgesellschaft (OHG) weitergeführt. Im Jahr 1921 errichtete die Firma
„Hermann Nier, Feuerhandwerkfabrik für Sturmlaternen“ auch eine Gärtnerei und
baute in den Jahren 1922/23 ein unterkellertes Wohnhaus im Grundstück der
Richterstraße 16. Jeweils ein Warm- und Kaltgewächshaus diente der Firma zur
Versorgung ihrer Belegschaft mit Frischgemüse. Die Firmeninhaber Bruno und
Woldemar Nier erbauten sich 1923 ihre Landhausvillen an der Frank-Straße, welche
heute unter Denkmalschutz stehen (Villa Theodor).
Die Belegschaft von Nier zählte im Jahr 1923 573 Arbeiter und Angestellte. Ein Jahr
später stieg die Anzahl der Mitarbeiter auf 798 Personen an, wobei der weibliche
Anteil 60% betrug. Zur Sicherung des steigenden Bedarfs an Arbeitskräften erbaute die
Firma auf ihrem südlichen Gutsgelände ein Heim für ca. 200 ledige und auswärts
wohnende Arbeiterinnen, das sogenannte „Ida-Heim“. Die Einweihung erfolgte am
13.12.1924.
Mit der Kennzeichnung „Feuerhand (Logo FH) Nr.201“ wird ab 1924 nun auch das
Modell Nr.201, welches seit 1920 produziert wird, mit der typischen Nummerierung
versehen. Bisher erhielt die Mischluftlaterne z.B. das Emblem der „Schildkröte“
anschließend die Wortmarken „D.R.Patent“ und später „D.R.Patent Nr.201“ – 1926
wurde dann auch das Modell Nr.202 mit der neuen Nummerierung versehen – auch
hier wurden bisher, die bei der Nr.201 aufgezeigten Patent Bezeichnungen verwendet.
Auf der Basis des Laternenmodells Nr.252 wird 1925 die etwas kleinere Kaltluftlaterne
Nr.270 eingeführt, hierbei werden Herstellungstechniken wie bereits bei den Laternen
Nr.252 und Nr.257 angewandt. Im gleichen Jahr folgte die größere Kaltluftlaterne
Nr.260 welche erstmals einen 10''' Docht aufwies (10''' = 10Linien = 22,558mm –
Maßeinheit beim Docht von Petroleumlampen - bisher setzte man auf die Breite von 7'''
außer bei der Laterne Nr.202 wo ein 5''' Docht =11,279mm zum Einsatz kam). Mit der
Einführung der Modellserie Nr.305, Nr.323 und Nr.327 im Jahr 1927, welche man auch
als Nachfolger der Nr. 205, Nr.223 und Nr.227 bezeichnen kann, wird nun eine
modernere Serie Mischluftlaternen hergestellt. Außerdem wird mit den Modellen
Nr.405, Nr.423 und Nr.427 eine kleinere Mischluftlaternenserie mit 5''' Docht
eingeführt. Es werden die letzten Modelle von Mischluftlaternen sein welche man
entwickelte und auf dem Markt brachte. Die Mischluftlaternen haben gegenüber den
Frisch- oder Kaltluftlaternen den Nachteil, dass die verbrauchte Luft teilweise der
Flamme zugeführt wird und dadurch bei gleicher Dochtbreite, 50% weniger
Lichtausbeute aufbringen kann.
Um eine noch effektivere Lichtausbeute bei den Kaltluftlaternen zu erzielen wurden
1926 in Deutschland und den USA entsprechende Patente angemeldet
(Windreflektorring am Glasträger). Diese Erfindung erhielten alle zukünftigen, neu
entwickelten Laternen der sogenannten „neuen kleinen Feuerhand Sturmlaternen“
(„BABY“-Serie). Bei dem Modell des Laternentyps Nr.270 geht man davon aus, dass
diese Laterne die Grundkonstruktion der „BABY“-Serie war.
Am 27. Juni 1927 wurde eine Zweigniederlassung unter gleichem Namen in Hamburg
errichtet. Hier wurden die Laternen zum Verschiffen in Übersee gelagert.
Im Jahr 1927 erfolge die Erweiterung der Zinnerei. In diesem Zusammenhang
erbauten Nier 1928 zur Vermeidung von Ruß und Zinnereidämpfen zwei Schornsteine.
Der erste Schornstein mit einer Höhe von 52m diente der Ableitung von Rauchgasen
und Flugasche. Der zweite mit einer Höhe von 60m an der Heinrich-Heine-Straße
leitete nur die in der Zinnerei entstehenden Dämpfe und sonstige Gase ab. Mit Hilfe
dieser Esse konnten die Verzinnerdämpfe teilweise wieder zum Verzinnen verwendet
werden. Zwei ganz außergewöhnlich große Exhaustoren (Absaugvorrichtung) in der
Verzinnerei saugten die verdampften Verzinnereimittel unmittelbar über den
Zinnbädern ab und führten sie dem Schornstein zu. Der Verzinnereidampf gelangte
ziemlich heiß in den kalten Schornstein und kondensierte sich an den kalten
Innenwandungen. Es setzte sich eine fettige Schmiere im Fuchs (Kanal zwischen
Brennraum und Schornstein) und an den Innenwandungen des Schornsteines als
Kondensat ab. Nach und nach lief das Kondensat an den Wänden herunter in eine
Auffanggrube. Das herausgehobene Kondensat wurde dann sofort wieder zum
Verzinnen verwendet.Infolgedessen rauchte dieser Schornstein fast gar nicht. Ihm
entströmten tatsächlich an seinem oberen Ende ganz wenige, unschädlich
Wasserdämpfe. Das Wenige, was an Dämpfen den Schornstein wirklich verließ, war
durch den aufgebauten Dissipator (Kühlkörper) mindestens zwanzigfach verdünnt. Der
Dissipator besteht in nichts weiter als einer Fortsetzung des Schornsteins, teilweise
aus Loch- und Nasensteinen gebaut. Die Nasensteine sind solche, die vorsprungartig in
das Schornsteininnere hineinragen. Loch und Nasensteine erzeugen im Zusammenhang
mit dem natürlichen Zug des Schornsteins und der von außen eintretenden Luft im
Dissipator Wirbel. Diese Wirbel brachten nun diese außerordentliche Verdünnung der
Abdämpfe zu Stande, so dass sie in der Umwelt nicht gemerkt werden konnten.
Im Herbst 1928 beginnt man mit dem Erweiterungsbau an der Heinrich-Heine-Straße.
Allerdings mussten erst 3 Wohnhäuser zurückgebaut werden. Die Belegschaft erhöht
sich 1928 auf ca. 1400 Arbeiter und Angestellte. Bis zum Ende der 20iger Jahre wurde
das Sortiment an Sturmlaternen auf 20 Modelle erweitert.
Die Produktionskapazität wurde durch Erweiterungsbauten und durch
Rationalisierungen auf täglich 50.000-60.000 Laternen erhöht (möglich waren 100.000
Stück). Die bei Nier eingesetzten Stufenpressen der Firmen „Hiltmann & Lorenz“ und
„Erdmann Kircheis“ aus Aue haben solche Stückzahlen erst ermöglicht.
Seit 1928 war die Firma Nier in der Lage den Gesamtweltmarktbedarf an
Sturmlaternen abzudecken. Der Bedarf an Sturmlaternen auf dem Weltmarkt des
Zeitraumes 1928 bis 1930 betrug durchschnittlich 13 Millionen Laternen. Die
Jahreskapazität wurde jedoch auf 18 Millionen Laternen ausgelegt. Vom Jahresbedarf
weltweit deckte die Firma „Hermann Nier“ 1928 mit der Produktion von 8 Millionen
Laternen 61% ab. 90% der Produktion wurde im Ausland abgesetzt.
Hauptabsatzgebiete waren Indien, Westafrika, Südamerika, die USA, China und
Thailand. Die Versandkisten stellte die Firma in einer eigenen Kistenbauerei her. Für
den Exporteur Melcher & Co wird 1928 ein Spezialmodell nach der Nr.257 hergestellt,
diese Laterne welche die Typenbezeichnung FN999 erhält weißt chinesische
Schriftzeichen auf. Die „Albert Frank Metallwarenfabrik“ welche 1914 eine
Aktiengesellschaft wurde, die FRANKONIA AG, musste 1928 Konkurs anmelden.
Anfang der 30iger Jahre bekam auch die Firma Nier die Auswirkungen der
Weltwirtschaftskrise zu spüren. Zusätzlich folgte, mit der Anwendung von
Einfuhrzöllen im Ausland, ein Absatzrückgang um dort heimische Existenzgründungen
zu fördern. Es ging aber auch die Kaufkraft im Allgemeinen zurück. Die Produktion von
Sturmlaternen brach 1931 auf 3 Millionen Laternen ein, so dass die vorhandene
Kapazität nur 17% ausgelastet wurde. Hohe Erwerbslosigkeit war die Folge. Es wurden
weitere Laternenmodelle auf den Markt gebracht. Es war unter andrem das Modell
Nr.280 welche einen größeren Tank gegenüber der Nr.260 aufwies. Aber auch wurden
die Modelle Nr.262 und Nr.282 eingeführt, welche gegenüber den Modellen Nr.260
und Nr.280 das größere Gals N°451 (wie Nr.201) aufwiesen. Weitere Modelle waren
Nr.271 und Nr.272 (das Modell Nr.271 ist der Nr.270 sehr nahe hatte aber die
Behälterform der Nr.201 – die Nr.272 hatte eine gegenüber der Nr.271 um 40h längere
Brenndauer).
In Beierfeld tüftelten Bruno Nier und seine Mitarbeiter schon einige Jahre an einer
neuen Generation kleiner Sturmlaternen (Patent von 1926). Abgeleitet von der Nr.270
entwickelte man einige kleinere Modelle. So konnte Nier 1932/33 mit der bis heute
bekannten Serie kleiner Sturmlaternen „BABY“ Serie mit dünnen feuerfesten JENAer
Gläsern vom „Jenaer Glaswerk Schott & Gen.“ (Borosilikatglas) beginnen. Erstes
Modell war die Nr.275 welche noch nicht den Namen „BABY“ führte.
Die auf dem Weltmarkt führende Fabrik von Sturmlaternen brachte eine kleinere
Sturmlaterne mit wesentlichen Verbesserungen, mit praktisch gleicher Leuchtkraft
und gleichem Gebrauchswert zu einem niedrigeren Preis heraus. Der große Erfolg
dieser kleinen Feuerhand-Sturmlaterne Nr.275 legte es nahe, weitere kleine Modelle
nach gleichen Grundsätzen, mit denselben Vorzügen, jedoch besonderen Bedürfnissen
der Verbraucher entsprechend, zu schaffen. So folgte dem Modell Nr.275 die sonst
gleiche, nur der längeren Brenndauer halber mit einem größeren Ölbehälter
versehene Laterne Nr.276. Hier liegt quasi die Geburtsstunde der noch heute
gefertigten Sturmlaterne Nr.276-Eternity. Das Fehlen einer noch kleineren,
windsicheren Laterne und der fühlbare Bedarf darin ließen die kleinere Laterne
SUPERBABY Nr.175 entstehen. Für jene Verbraucher aber, die höchste Leuchtkraft
verlangen, wurden „kleine“ 7''' und 10''' Laternen geschaffen, die Nr.375/7''' und die
Nr.277/10'''. Ab Juni 1936 wird schließlich die nunmehr kleinste Sturmlaterne ATOM
Nr.75, ca. 12,5cm hoch, hergestellt. Somit standen 6 neue kleine Sturmlaternen mit
verschiedenen Brennerbreiten zur Verfügung, die alle Wünsche und Anforderungen
erfüllten und neue Verwendungs- und Absetzmöglichkeiten erschlossen.
Beworben wurden die Laternen mit den folgenden Kennzeichen und Verbesserungen:
1.
Zylinder aus kristallklarem Glas bester Qualität (Jenaer Glas), besonders
haltbar, zerspringt niemals im Regen.
2.
Neuartige Rohrösen (Bügelhalter), mit den Luftrohren aus einem Stück
gearbeitet, schließen Verlust des Bügels oder der Laterne völlig aus.
3.
Neue Form und Befestigung des Griffringes. Abreißen unmöglich.
4.
Verbessertes Gitter. Glas ist mühelos einzusetzen und wird sicher
festgehalten.
5.
Verbesserter Brenner, brennt auch in heißestem Tropenklima, in heißesten
Innenräumen, ohne das die Flamme steigt, rußt und erlischt.
Des Weiteren wurden Sonderausführungen auf den Markt gebracht, so gab es die
Nr.175 als Fahrradsturmlaterne Nr.175F (ab 1935) / als Sportboots-Sturmlaterne
Nr.175Sp bzw. 175B / als Wagen-Sturmlaterne Nr.175K und Nr.175W. Aber auch die
Modelle Nr.275, Nr.276 und Nr.375W gibt es als Wagen-Sturmlaterne. Nr.175,
Nr.275, Nr.276 und Nr.375H wurden auch mit Klemmgestellen und vernickelten
Blenden als Haus- und Küchenlampen vertrieben.
In Kanada und England werden Laternen mit farbigen Gläsern als „Party Lights“
angeboten. Von der 1928 in Konkurs gegangenen FRANKONIA AG kauft 1937 Nier das
Frankonia- Gebäude um hier Essenträger herzustellen. Mit der Feuerhand-
Sturmlaterne MEDIUM Nr.225 wird eine oft geforderte Zwischengröße auf den Markt
gebracht. Es wird ein Patent auf eine Vorrichtung zur Vermeidung des Ausfließens von
Brennstoff aus dem Brennstoffbehälters angemeldet (Patent 681075). Dieser Öl-
abgedichtete Brenner wird zukünftig bei Laternen welche an Fahrzeugen zum Einsatz
kommen angewandt. Ein Jahr später, 1938 wird die Laterne MEDIUM Nr.235
eingeführt welche einen größeren Ölbehälter bekommt und dadurch eine größere
Brenndauer als die Nr.225 aufweist.
„Da Sturmlaternen für die Sicherung des Verkehrs bei Nacht und Nebel nicht nur
unentbehrlich sind, sondern auch unersetzlich“, so schreibt Nier in der Preisliste von
1938, hofft man aufgrund der neuen Verkehrsordnung von 1937 auf eine erhöhte
Nachfrage von Laternen zur Absicherung des Verkehrs. Es wurden z.B. mit den
Laternen ATOM Nr.75MSKo und der SUPERBABY Nr.175MS Marschsicherungslaternen
für Kolonnen hergestellt. Aber auch wird ein Unabhängiges Schlusslicht US235
gefertigt. Im Werbeblatt wird geschrieben: „- das Gesetz verlangt - … da hilft Ihnen
Feuerhand!“ In der Reichs-Straßenverkehrs-Ordnung heißt es: „… von zwei
Schlusslichtern muss das linke eine Lichtquelle haben, die unabhängig von der
Lichtanlage des ziehenden Kraftfahrzeuges ist.
Nach der Erholung der Weltwirtschaft und durch die Entwicklung der neuen Modelle
konnte die Sturmlaternenproduktion bis 1937 auf nunmehr 12 Millionen Laternen
erhöht werden. Es konnten außerdem nach 2jähriger Bauzeit ein neuer
Garagenkomplex und eine neue Tischlerei an der Heinrich-Heine-Straße der
Bestimmung übergeben werden. Im Zeitraum 1936 bis 1938 erbaute Curt Nier das
Landhaus an der Geschwister-Scholl-Straße 19.
Im Jahr 1937 kam es zu einer Wende in der Wirtschaftspolitik des „Dritten Reiches“.
Die unmittelbare Kriegsvorbereitung stand nunmehr im Mittelpunkt des Handelns.
Viele Firmen sollten zur Rüstungsproduktion veranlasst werden. So unterstütze das
Wirtschaftsministerium die Firma Hugo Schneider Leipzig (HASAG) dabei,
Sturmlaternen in hoher Menge mit geringer Qualität und demzufolge niedrigen Preisen
auf dem Weltmarkt anzubieten. Schon 1936 hatte diese Firma die Petroleum-Lampen-
und Laternenhersteller „Kaestner & Toebelmann“ und „Friedrich Stübgen Erfurt“
(Fledermaus – BAT) gekauft. In einem Beschwerdeschreiben vom 08.01.1937 an Herrn
Reichs- und Preußischen Wirtschaftsminister macht die Firma „Hermann Nier“ auf
diese Missstände aufmerksam. Die Handlungen der HASAG führte im Jahr 1938 dazu,
dass der Auslandsumsatz der Firma „Hermann Nier“ um mehr als 50% zurückging. Die
Belegschaft reduzierte sich auf 676 Mitarbeiter gegenüber 1.136 im Jahr 1937. Bis
zum 3. September 1939 lagen noch keine Kriegsaufträge vor. Aber schon am
18.01.1939 wurde durch die Filmprüfstelle Berlin die öffentliche Vorführung des
Schmalfilmes „Hermann Nier – Metallwarenfabrik Beierfeld – der Welt größte
Sturmlaternen Fabrik“ verboten.
Im Jahr 1937 kaufte die Firma „Hermann Nier“ den Hauptteil der seit langen
stillgelegten Fabrikgebäude der „Frankonia AG“, um dort Essenträger herzustellen.
Neben Sturmlaternen wurden in den einzelnen Werken noch Fahrradfelgen, Gieß- und
Ölkannen, Frostschutzscheiben, Schneeketten, Fahrradlampen, Wärmflaschen, Spring-
und Backformen, Fruchtpressen und Petroleumkocher hergestellt. Die Firma nannte
sich fortan „Feuerhand-Werk Hermann Nier, Spezialfabrik für Sturmlaternen
Beierfeld/Sa.“.
Im Zuge des 2. Weltkrieges und das damit verbundene Verdunklungsgebot, entwickelte
man 1939/40 bei Nier eine Verdunklungs- Luftschutzlaterne Nr.176Lu und eine
Einheitslaterne Nr.176E. Beide hatten eine Sturmkappe und einen 5mm, 1,5''' Linien-
Docht umso Brennstoff zu sparen (der Docht ist schmaler als der sonst üblich
verwendete). Außerdem fand eine neue Glasheberkonstruktion ohne Rastblech
Verwendung, welche zum Standard für zukünftige Laternen von Nier wurde. Auch bei
der Atom Nr.75Stk fand diese Konstruktion Anwendung.
Um alle Laternen „verdunkeln“ zu können, stellte man ab 1940 Verdunklungsgläser
her. Diese wurden in den Farben, blau, braun-rot, schwarz und beschichtete
Farbvarianten, hergestellt. In dieser Zeit begann man auch mit der Herstellung einer
Fahrradschlusslichtlaterne Atom Nr.75FS welche aus dem Modell der Atom Nr.75Stk
hervorging. Dieses Modell war die letzte Laterne welche in Beierfeld in Produktion
ging.
Nach Kriegsausbruch musste auch die Firma „Feuerhand-Werk Hermann Nier,
Spezialfabrik für Sturmlaternen Beierfeld/Sa.“ wie viele andere Firmen
Rüstungsaufträge der Wehrmacht übernehmen, um die Belegschaft weiter
beschäftigen zu können. Am 7.09.1939 wurde die Firma von der Industrie- und
Handelskammer als Wehrwirtschaftsbetrieb bestätigt. Der Kriegsbeginn brachte einen
totalen Einbruch der Produktionszahlen und des Ausfuhranteiles an Sturmlaternen.
Während 1937 ca. 12 Millionen Stück Sturmlaternen zu 94% exportiert wurden, stellte
man 1940 nur noch 3.5 Millionen Sturmlaternen mit einem Exportanteil von 30% her.
Im Jahr 1941 begann man Gasmaskenfilter herzustellen. Seit Dezember 1942 musste
sich die Firma unter ernsten Drohungen des Reichs-Rüstungs-Ministeriums bereitfinden
Munition, besonders Blechhülsen für Handgranaten und später auch Blechteile für die
Panzerfaust herzustellen. Essenträger wurden als Anlass-Kraftstoffbehälter
umkonstruiert. Die Laternenproduktion wurde 1943 komplett eingestellt. Es wurden
nur Einzelteile aus Lagerbeständen verkauft, so z.B. Laternenrahmen als Aufsätze für
Karbid-Laternen. Das Verzinnen wurde eingestellt und in der Zinnerei ein
Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Die Firma Nier hatte den Herstellerschlüssel
„fcc“. 1944 musste die Firma auch Zubehörteile für V-Waffen fertigen. Für die neuen
Aufträge wurden durch die gleiche Stelle über das Arbeitsamt ausländische,
hauptsächlich Ostarbeiter zugewiesen. Die Belegschaft stieg so bis zum Dezember
1944 auf 1622 Personen, darunter 65 Ausländer in der Hauptsache Ostarbeiter. Die
Arbeitszeit betrug für einen Teil der Beschäftigten bis zu 73 Stunden pro Woche. Die
Ostarbeiter unterstanden direkt der Gestapo Plauen.
Wie geht es nach der Enteignung mit der Sturmlaterne weiter
Durch den Beschlüssen des Potsdamer Abkommens stand die Firma Nier seit dem
1. August 1945 unter sowjetischer Militärbesatzung mit der Bezeichnung
„Wirtschaftsbetrieb Oberst Falik, Charkow - Licht des Bergmanns“. Es war vorgesehen
das gesamte Betriebsvermögen, d.h. 1250 Einzelmaschinen und 175 Motoren
abzumontieren. Die Gesellschafter der Firma, Fach-Ingenieure und Werkmeister sowie
kaufmännisches und technisches Personal sollten das Werk in Charkow (Russland)
wieder errichten. Die Demontage und der Abtransport des o.g. Personenkreises sollten
bis 15 September 1945 abgeschlossen werden.
Der Abbau der Firma und die Deportierung der Inhaber, leitenden Angestellten und
Facharbeiter wurde von Oberst Falik mit der Fertigung von Munition, besonders
Handgranaten und der Beschäftigung von 600 Ostarbeitern und 60 sowjetischen
Kriegsgefangenen begründet.
Die Inhaber der Firma, besonders der schwerkranke Bruno Nier haben im August 1945
mit Bittgesuchen an Oberst Falik und den bekannten Konsul Dr. Respondek an das
Hauptquartier der Militär-Regierung von Großbritannien für Deutschland versucht
wenigstens ⅓ der Produktionskapazität zwecks Fabrikation von Essenträgern,
Konservendosen und Sturmlaternen in der Firma zu belassen.
In einem Schreiben vom 30. August 1945 an den Oberbürgermeister von Zwickau,
welcher Beziehungen zu den Wirtschaftskommissionen der Alliierten unterhielt, wurde
auch dargelegt, dass im Unternehmen seit 1928 englisches Kapital zur Erweiterung der
Sturmlaternenfertigung mittels eines Darlehens arbeitet und ein englisches
Unternehmen zur Einhaltung der Lieferverpflichtungen auf die Belastung von
mindestens eines Sturmlaternen-Produktionsapparates drängt. Jedoch waren diese
Bemühungen, die Demontage wenigstens abzuschwächen, ohne Erfolg.
Im Jahr 1946 wurde die Demontage beendet. Die Firmen Hermann Nier und die
Nironawerke wurden wieder frei von russischen Offizieren und der
Stadtkommandantur Schwarzenberg sowie dem Trophäenbataillon Niederschlema. Die
Belegschaft der Firma Nier reduzierte sich nach Kriegsende auf ca. 400 Personen.
Die beiden Firmen „Hermann Nier“ und „Nirona“ wurden zunächst nicht wie viele
andere Großbetriebe unter treuhändische Verwaltung gestellt sondern die
Firmeninhaber erhielten ihre Betriebe zunächst zurück. Auch auf den Listen zum
Volksentscheid waren beide Betriebe nicht zu finden. Die Mehrheit der Belegschaft
stimmte auf Betriebsversammlungen gegen eine treuhändische Verwaltung bzw. gegen
eine Enteignung der Firmeninhaber.
In der sowjetischen Besatzungszone wurden die Eigentums- Rechts- und
Wertevorstellungen der Sowjetunion Grundlage des Handelns. Grundlage dieses
Wirtschaftssystems ist das gesellschaftliche Eigentum an Produktionsmitteln, in deren
Mittelpunkt eine Funktionärshierarchie der regierenden kommunistischen Partei, die
gleichzeitig den Staat repräsentiert, steht.
Erst durch massive Beeinflussung der SED gelang es in erneuten Astimmungen in
den Belegschaften, eine Mehrheit für die Ingangsetzung des Enteignungsprozesses
zu gewinnen. Nachdem 1947 Betriebsratswahlen stattfanden, entzogen die neuen
Betriebsräte, die nun unter Führung der SED standen, den Inhabern das Vertrauen. Da
aber noch keine Enteignungsurkunden vorlagen behielten die Firmeninhaber unter
Oberaufsicht des Treuhänders noch Prokura. Ende September 1947 wurden sie gemäß
Befehl der „Sowjetischen Militäradministration“ aus den leitenden Stellen der Firmen
entfernt und entlassen. Am 5. November 1947 mussten sich die Besitzer der Firmen
„Hermann Nier“ und „Nirona“ von der Entnazifizierungskommission in Zwickau
verantworten. Vorsitzender der Kommission war Landrat Ernst Scheffler (SED). Der
Betrieb wurde der SMAS und der Landesregierung Sachsen, Abteilung landeseigene
Betriebe, untergeordnet und kam später unter die Verwaltung der VVB MEWA.
Während es den anderen Mitgliedern der Familie Nier gelang sich in die westlichen
Besatzungszonen abzusetzen, wurden die Firmeninhaber Richard Nier, J.M. Ehmer
(Nirona-Werke) und Bruno Nier (Firma Hermann Nier) und einige ihrer Mitarbeiter am
22. Februar 1948 inhaftiert. Schon vorher wurden alle, die Kriegsgefangene
(Ostarbeiter) zu überwachen hatten, an unbekannten Orten interniert. Trotz
Bemühungen der Angehörigen konnte nicht festgestellt werden, wohin sie gebracht
worden sind. Bruno Nier überlebte die Internierung nicht. Er verstarb nach
dreijähriger Gefangenschaft am 26.02.1950 im „Gelben Elend“ in Bautzen. Beierfelds
Pfarrer Beyer schrieb in seine Kirchenchronik: Von Freunden und Verwanden wurde
ihm immer nahegelegt in den „Westen“ zu gehen, aber er hat in der ihm eigenen
charaktervollen Art dies immer abgelehnt mit der Begründung: „Ich habe nichts
Unrechtes getan und habe deshalb keinen Grund zu fliehen und meine Heimat zu
verlassen. Sollte ich doch vor Gericht gestellt werden, so denke ich doch ebenso
anständig behandelt zu werden, wie ich meine Arbeiter jederzeit behandelt habe“
Zur Enteignung der Firmen kamen aber auch die Landhausvillen der Firmeninhaber
dazu und wurden vorerst der neu gebildeten Firma zugewiesen.
Am 1. Juli 1948 wurde aus den beiden Firmen „Hermann Nier Feuerhandwerk“ und
Nirona-Werke Nier & Ehmer Metallwarenfabrik“ der Betrieb VEB Nirona-Feuerhand
Beierfeld/Erzgeb. gebildet.
Im Frühjahr 1949 konnten wieder Sturmlaternen produziert werden. Diese
entsprachen der Original-Konstruktion der Feuerhand Modelle.
Neuanfang der Familie Nier im Lockstedter Lager
(Hohenlockstedt Schleswig-Holstein)
Die Familie Nier flüchtete nach Lüdenscheid in den Westen Deutschlands und
beauftrage 1949 im Lockstedter Lager die Firma “Mechanische Werkstätten Lola
GmbH” mit dem Bau von Werkzeugen für die Laterne des Modells ATOM Nr.275. Der
Name „BABY“, wie sie ab 1938 gekennzeichnet wurde, konnte aufgrund von
Rechtsstreitigkeiten mit der VVB MEWA nicht verwendet werden (
VVB MEWA -
Vereinigung Volkseigener Betriebe der Metallwarenindustrie)
. Die Laterne bekommt
allerdings den Glasheber ohne Rastblech, wie bereits bei der Einheitslaterne Nr.175E
oder der ATOM Nr.75Stk in Beierfeld verwendet. Allerdings wurde die Raststelle des
Hebels von der Außenseite an die Innenseite der Rohre gelegt. Änderungen sind noch
am Innenschornstein durchgeführt worden welche bei späteren Modellen nicht mehr
wieder zu finden sind. Der Rauchfangdeckel wird nicht wie bisher mit 2x „Feuerhand“
gekennzeichnet sondern bekommt die neue Kennzeichnung „ORIGINAL-NIER-PATENT-
FEUERHAND“. Das Glas der Laterne wird nicht wie bisher in Beierfeld vom „Jenaer
Glaswerk Schott & Gen“ geliefert sondern durch die 1948 gegründete Firma „AUER“
aus Bad Gandersheim. Bis 1954 verbaute man noch durchgefärbte Gläser, anschließend
nur noch farbig beschichtete Gläser.Am 23.12.1949 gründeten die Brüder Richard
Woldemar Nier und Johannes Kurt Nier im Lockstedter Lager die „Hermann Nier
KG“ und beginnen mit der Produktion von Sturmlaternen.
Am 14.06.1950 wird in einem Vertrag zwischen der „VVB MEMA“ und der „Hermann
Nier KG“ festgelegt, dass die Wort- und Bildwarenzeichen „Feuerhand“ auf ihren
Erzeugnissen nicht mehr verwenden darf. Worauf auf den Beierfelder Laternen die
Wort- und Bildmarke „BAT- Fledermaus“ der ehemaligen Firma „Friedrich Stuebgen“
aus Erfurt geprägt wird.
Nachdem man nun die ATOM Nr.275 im Lockstedter Lager produzierte wurde Ende des
Jahres 1950 die ATOM SPECIAL Nr.276 auf den Markt gebracht.
Während die beiden Laternen Bat158 (Nr.275) und Bat159 (Nr.276) in Beierfeld nie
eine Weiterentwicklung erfuhren, begann man bei Nier in Hohenlockstedt verbesserte
Modelle ab 1952 einzuführen. Die modernen Laternentypen aus dem Lockstedter
Lager hatten am Umfang wieder Löcher im Schornstein und der Außenschornstein
hatte wieder die untere innere Form der Vorkriegszeit. Außerdem stellte man jetzt
auch den Laternentyp SUPERBABY Nr.175 her. Auch hier wird nun der
Rauchfangdeckel mit der Aufschrift „ORIGINAL-NIER-PATENT-FEUERHAND“ geprägt.
Nachdem man auf dem Behälter die Kennzeichnung „MADE IN GERMANY“ prägte,
änderte Nier ab 1953 die Kennzeichnung in „WESTERN GERMANY“ bei der Baby Nr.275
bzw. „W.GERMANY“ bei den restlichen Laternenmodellen (Nr.275 auch mit
“W.GERMANY” bei der Kennzeichnung mit der Verkehrszulassung). Außerdem führte
man das Laternenmodell SUPERBABY SPECIAL Nr.176 ein und begann auch eine neue
Sturmkappe zu verbauen. Die modifizierte Sturmkappe beruht auf den
Konstruktionsplänen von 1939 welche bereits bei der Laterne ATOM Nr.75StK Einsatz
fand. Von nun an werden die vier „BABY“ Modelle auch mit Sturmkappe angeboten
(SUPERBABY Nr.175StK; SUPERBABY SPECIAL Nr.176StK; BABY Nr.275StK & BABY
SPECIAL Nr.276StK). Im Patentstreit um die Brennerkonstruktion mit der Firma Aenne
Sartorius (ASA) aus Wuppertal geht Nier als Gewinner hervor.
Den Ortsnamen „Lockstedter Lager“ änderte die Gemeinde 1954 in
„Hohenlockstedt“. Im gleichen Jahr begann man ein verbessertes Laternenmodell der
Nr.252 zu vertreiben. Auch hier wurde nun der Glasheber ohne Rastblech verbaut, die
Rastposition liegt auf der linken Bedienseite der Laterne. Es werden außerdem
Laternen mit Ölabsperrung (OELAB) eingeführt und es wird auch eine Fahrradlaterne
BABY Nr.175F auf den Markt gebracht. Diese verfügt allerdings nicht über der aus der
Beierfelderzeit bekannten Schwebe. Außerdem gibt es eine Alublende mit Katzenauge
für das Glas der Laterne, welche auch schon von Vorkriegsmodellen bekannt sind. Das
Katzenauge ist jetzt allerdings größer und misst einen Durchmesser von 40mm.
Entsprechend montiert bekommt man weißes Licht nach vorn und rotes Licht nach
hinten z.B. SUPERBABY Nr.175rR. Später werden die Gläser zur Hälfte rot lackiert
und erreichte den gleichen Effekt.
Für die Baustellenabsicherung wird ab 1954/55 das Modell Nr.276StK ausgewählt. Der
Behälter bekommt einen nach unten vergrößerten Tiefgezogenen Boden und die
Laterne hat dadurch eine Brenndauer von 120 Stunden – Nr.276StK120. Wie schon
beim Vorkriegsmodell der Nr.201 gibt es auch für diese Absicherungslaterne einen
Schutzkorb im Angebot. Außerdem kann man auch wieder in den Umfang des Behälters
eine Eigentumsprägung einbringen lassen.
Das Modell Nr.252 wird 1954 nun auch in Indien in Lizenz gebaut – Unterschied zum
Hohenlockstedter Modell ist, dass der Glasheber mit Rastblech auf der rechten
Innenrohrseite verbaut wurde (Made in India).
Des Weiteren entwickelte man bei Nier 1955 eine Diesel-Warnfackel (Produktion bis
1960) und ein Warndreieck für die Sicherheit im Straßenverkehr. Bei den
Sturmlaternen änderte man die Markung der Rauchfangdeckel welche nur noch mit
„ORIGINAL - NIER – FEURHAND“ geprägt wurde.
Trotz Uneinigkeit über Investitionen in elektrische Baustellenbeleuchtung aus
Kunststoff wird die Entwicklung 1958 gestartet. Man entwickelte außerdem eine
Kerzen-Laterne welche aus der Konstruktion des „Unabhängigen Schlusslichtes“ der
Zeit von 1938 stammt. Diese wurden mit roten und gelben Profilscheiben
ausgestattet. Allerdings wird die Kerzen-Laterne nicht mit Petroleum betrieben
sondern setzte man hier eine spezielle Kerze mit einer Brenndauer von ca. 11 Stunden
ein. Für die Verkehrssicherheit wird eine elektrische Verkehrswarnleuchte entwickelt
und auf dem Markt gebracht. Es wird auch ein Patent angemeldet wo mittels einer
Halteschiene die Warnleute unter dem Warndreieck befestigt werden kann.
Um kostengünstiger eine sturmsichere Laterne zu produzieren versuchte man 1959
die Sturmkappe durch einen sogenannten Sturmring am Ende des Innenschornsteines
zu ersetzen. Die Idee war, den einströmenden Wind durch den Schornstein nach oben
über die Innenseite des Rauchfangdeckels umzulenken und so einen Sog am
Innenschornstein zu erzeugen womit die Flamme stabil gehalten werden sollte. Es
stand hierzu einen Windkanal für entsprechende Tests im Dachboden über der
Fertigung zur Verfügung. Die Entwicklung der sturmfesten Laternen (z.B. BABY
Nr.175StR), bei allen 4 „BABY“ Modellen eingeführt, war aber nicht so erfolgreich wie
ursprünglich angedacht. Die Fertigung dieser mit „Sturmfest“ gekennzeichneten
Laternen nach 6 Jahren wieder eingestellt.
Nach dem 10 Jahresvertrag mit der Firma “Auer” in Bezug auf die Laternengläser
werden ab 1960 wieder Gläser der Firma “Jenaer Glaswerk Schott & Gen.” jetzt aus
Mainz eingesetzt.
1968 werden das Warndreieck und die Verkehrswarnleuchte modernisiert und
verbessert.
Die Produktion der Baustellenlaternen mit einer Brenndauer von 120 Stunden BABY
SPECIAL Nr.276StK120 wird 1970 eingestellt. Es gab seit der Einführung dieser
Laterne immer wieder Probleme das Petroleum bei sinkendem Vorrat im Behälter zum
Brenner zu fördern. Die normalen Flachdochte haben den Nachteil, dass das
Petroleum bei sinkendem Pegel im Behälter zu langsam nachfließt und der Docht beim
Nachstellen nicht mehr bis zum Boden reicht. Es wurde mit verschieden Anwendungen
versucht dem entgegenzuwirken. So wurde bereits 1955 ein Patent angemeldet wo mit
Hilfe von Baumwollfäden das Petroleum zusätzlich bis unter den Brenner angesaugt
wurde. Später wurden die Baumwollfäden, welche durch eine Blechhülse gebündelt
wurden, durch einen Filzstreifen ersetzt. In den Laternen mit 70 Stunden Brenndauer
wurde dieses Prinzip erfolgreich angewandt.
Im gleichen Jahr wird auch die Serienproduktion der SUPERBABY SPECIAL Nr.176
eingestellt. Fünf Jahre später 1975 wird dann das Modell SUPERBABY Nr.175 vom
Markt genommen. Der Rückgang der Baustellenbeleuchtung mittels Petroleumlaternen
führt 1979/80 auch zur Einstellung der Produktion des Laternenmodells BABY SPECIAL
Nr.276StK70 und der Kerzen-Laterne.Der letzte große Exportauftrag für die BABAY
Nr.275 für die US- Firma „Lampling Farms“ mit geprägter Füllschraube erfolgte 1981.
Vier Jahre später (1985) erfolgte der Goß-Serien-Produktionsstopp dieses in den
letzten 50 Jahren erfolgreichen Laternenmodells. Es werden aber in den folgenden
Jahren weitere Kleinserien gefertigt, z.B. verkupferte Laternen BABAY Nr.275.
Der ständige Rückgang des Bedarfs an Großserien von Petroleumlaternen und die nicht
erfolgreich umgesetzten elektrischen Kunststoffleuchten für Baustellen bringt die
„Hermann Nier KG“ immer mehr in finanzielle Schieflage.
1989 wird dann die „Hermann Nier KG“ verkauft und die „NIER GmbH“ gegründet. Die
Familie Nier scheidet aus der Firmenführung aus. Die Fertigung der BABY Nr.275 wird
nach aufbrauchen der sich im Vorratscontainer befindenden Behälter (Tankrohlingen)
endgültig eingestellt. Es machte wirtschaftlich keinen Sinn beide Behältervarianten
weiter zu produzieren. Als einziges Laternen-Modell wird die BABY SPECIAL Nr.276
weiterproduziert.
Die RECO Im- und Export GmbH wird 1991 in Hohenlockstedt gegründet und
übernimmt durch ein Exklusiv-Verkaufsrecht den Versand der „Feuerhand
Sturmlaternen“. Neben der verzinnten Variante gibt es lackierte Modelle in mehreren
verschiedenen Farben. Zur Jahrtausend- Wende im Jahr 2000 wird eine
Sonderlackierung „Millennium Titan“ hergestellt. Im Jahre 2002 blickte man auf
„100 Jahre Nier- Feuerhand Sturmlaternen“ zurück und brachte zu diesem Anlass
eine geprägte Sonderausgabe (Prägung im Behälter „1902 – 2002 100 JAHRE“) der
BABY SPECIAL Nr.276 in den deutschen Farben (schwarz, rot, gold) heraus.
Im Juli 2003 wurde die Laternenfertigung aus der „NIER GmbH“ ausgegliedert und die
„Feuerhand GmbH - Spezialfabrik für Sturmlaternen“ gegründet. Die Produktion läuft
aber in den gleichen Produktionsräumen in Hohenlockstedt weiter. Es werden nach
Kundenwunsch wieder Laternen mit geprägten Behältern hergestellt (z.B.
FEUERHAND.INFO).
Laternen mit galvanischen Beschichtungen werden aufgelegt. Unter anderem ist die
Laterne BABY SPECIAL Nr.276 verkupfert, vernickelt, vermessingt und auch 24 Karat
vergoldet (mit 999 Feingold) zu erwerben.
Die hier verwendeten Informationen wurden unter Anderem aus folgenden Quellen zusammengetragenen:
Beierfelder Industriegeschichte Teil 3 und Teil 4 - bearbeitet von Thomas Brandenburg
bunk-online.de - Dr.D.Bunk
lateren-shop.de - Hennig Kahl
dochtlampenforum.de - Jörg Wekenmann
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© 2003 - 2015 feuerhand.info Jens Ingo Kreißig
Aus der Vergangenheit
Fertigung mit Stufenpressen um die Massenproduktion zu bewältigen
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MOTOR-SPORT-ILLUSTRIERTE Sportjahr 1953
Die Neunziger bis heute…
Mit dem Einstieg von Wilfried Hartmut Müller in die Firma wurde 1989 die „NIER
GmbH“ gegründet und es erfolgte die Erweiterung der Produktionspalette, mit der
Neuausrichtung als Zulieferer für Wohnraumleuchten- und die Automobilindustrie.
Es werden nun Ziehteile verschiedenster Art hergestellt. In der Laternenproduktion
wird nun nur noch, als einziges Modell, die BABY SPECIAL Nr.276 hergestellt. Der
Kosten-Nutzen-Faktor ist zu gering um die Produktpalette aufrecht zu erhalten.
Mit dem Ende der DDR rückt für die „NIER GmbH“ 1990 die Rückgabe der
enteigneten Gebäude in Beierfeld ins Blickfeld. Die strategische Neuausrichtung
der Firma und der Niedergang der Laternenproduktion machten aber die
Immobilien in Beierfeld uninteressant. Ins Blickfeld rückte allerdings eine in der
Nähe Beierfeldes liegende Firma, welche in das Geschäftsfeld der „NIER GmbH“
passte. In der Bergstadt Scheibenberg gelegen, die ehemalige Fabrik für Kotflügel
und Karosseriepressteile „Oskar Göthel & Co.“ welche später zu den „BARKAS
Werken Karl-Mars-Stadt“ gehörte. Von der Treuhand erwarb Müller die Firma und
gründete die „NIER Technologie & Umformtechnik GmbH“ in Scheibenberg /
Erzgebirge welche Wohnraumleuchten und Stanzteile für die Automobilindustrie
herstellte. Am Fahrstuhlschacht, welcher sich auf dem Dach der großen
Produktionshalle befand, wurde die Feuerhand weithin sichtbar aufgemalt. Die
Firma „NIER“ war zurück im Erzgebirge, wenn auch nicht mit der
Sturmlaternenfertigung.
Es erfolgte 1993 die Übernahme des Werkzeugbaus und der Stanzerei von den „AEG
Olympia Werken“ in Wilhelmshaven / Niedersachsen. Es erfolgte der Aufbau
einer Stanzteilefertigung und somit der Einstieg als Zulieferer des Auto-
Schließsysteme Herstellers „Kiekert AG“. 1994 wurde die TAGA GmbH (Tack &
Gabel Wuppertal) ein Teilbetrieb der „Kiekert AG“ übernommen. Hier werden nun
Baugruppen für Schließsysteme der „Kiekert AG“ hergestellt. Der Standort in
Scheibenberg muss im gleichen Jahr aufgegeben werden und wird an die Firma
“Otto Vollmann“ aus Gevelsberg verkauft. Die Fertigung der Wohnraumleuchten
von NIER übernimmt ebenfalls Vollmann.
Mit einer Investition von 4 neuen Kaiser-Stanzautomaten erfolgte 1997 die
Verlegung der Stanzteilfertigung von Wilhelmshaven nach Hohenlockstedt. Neben
der Umformung für Tiefziehteile baute man nun am Standort eine Stanzerei für
Bauteile von Schließsystemen (Automobilindustrie) auf.
Die „NIER GmbH“ übernimmt 2003 den durch Technologieänderungen, bei „Dräger
IER Medical“ und „Dräger Safety“, gefährdeten Teilbetrieb der „Dräger ProTech
GmbH“ mit 100 Mitarbeitern in Lübeck. Zu diesem Teilbetrieb gehören die
Blechverarbeitung, der Werkzeugbau und die Lackiererei. Der Standort in
Wilhelmshaven wird daraufhin ganz aufgegeben.
Im Juli 2003 wird die Sturmlaternenfertigung aus der „NIER GmbH“ ausgegliedert
und die „Feuerhand GmbH“ gegründet. Die „Feuerhand GmbH“ fertigt am gleichen
Standort, in den Fabrikhallen von NIER, die BABY SPEZIAL Nr.276 weiter.
Im Sommer 2005 werden alle Firmen der NIER Gruppe (Hohenlockstedt, Remscheid
u. Lübeck) in der „NIER GmbH“ zusammengeführt. Im Oktober 2005 muss die
„NIER GmbH“ dann Insolvenz anmelden. Die Preiserhöhung im Rohmaterialsektor
und der ungünstige geographische Standort für die Automobilindustrie (hohe
Frachtkosten und Maut) führten zu dieser Folge. Im Zuge des Sanierungskonzeptes
wird die Stanzteilfertigung von Hohenlockstedt zum Standort Remscheid verlagert.
Zum 1. November 2006 wird die „N.I.E.R. Stanz- und Umformtechnik GmbH & Co.
KG“ gegründet und in die „Vollmann Group“ eingegliedert. Vollmann der bereits
1995 die „NIER Stanz- & Umformtechnik GmbH“ in Scheibenberg / Sachsen
übernahm, erweitert nun mit der Übernahme der „NIER GmbH“ die „Vollmann-
Group“ auf 640 Mitarbeiter an 6 Produktionsstandorten. Durch dieses breite
Leistungsspektrum ist die Vollmann-Gruppe in der Lage, Entwicklungs- und
Produktionsdienstleistungen schnell und flexibel an die individuellen Bedürfnisse
jedes Kunden anzupassen.
Die „Feuerhand GmbH“ fertigt in Hohenlockstedt vorerst den Laternentyp BABY
SPEZIAL Nr.276 weiter und ist durch die Ausgliederung 2003 von der Insolvenz der
„NIER GmbH“ nicht betroffen. So konnte sich die Laternenproduktion sogar gegen
den Laternenhersteller „MEVA“ aus Tschechin behaupten, welcher die Produktion
von Sturmlaternen 2006 aufgab.
Mit der Verlagerung der Fertigung von Ziehteilen nach Scheibenberg, verlässt
Vollmann den Produktionsstandort in Hohenlockstedt. Es findet nur noch die
Produktion der „Feuerhand GmbH“ auf dem ehemaligen „NIER Gelände“ statt.
Im Jahr 2012 geht nun auch die „Feuerhand GmbH“ den Weg in die Insolvenz.
Neuausrichtung und Fertigung der Laterne BABY SPEZIAL Nr.276 als “FEUERHAND
ETERNITY” (Eternity -Ewigkei) aus galvanisch verzinkten Rohmaterial. Die
bisherige Tauchverzinnung der Laterne kann nicht aufrechterhalten werden.
Zusätzlich gibt es weiterhin auch pulverbeschichte Modelle in verschiedenen
Farbevarianten. Die Laterne wird jetzt durch die „Petromax Gruppe“ aus
Magdeburg vertrieben. www.pelam.de
© 2003 - 2015 feuerhand.info Jens Ingo Kreißig
Gegenwart
Original Site der Laterne
Hier ein Bericht vom 24.10.2006
über die Feuerhand Sturmlaterne
aus Hohenlockstedt in der
“Drehscheibe” vom ZDF
Flash-Animation durch
Ihre Sicherheitseinstellungen
gesperrt!
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FEUERHAND STURMLATERNE ETERNITY SUPERBABY SPECIAL Nr.276
“Wir bringen Licht ins Dunkel”
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Laternengalerie Feuerhand Sturmlaternen
Sturmlaternen Ausstellung in einem Geschäft in Paraguay 1938
“Wir bringen Licht ins Dunkel”
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Bildergalerie Beierfeld
Fotos aus der Fertigung von Beierfeld Ende 30er Jahre
Die Sturmlaterne in der Welt der 20er und 30er Jahre
Der Neuanfang in Hohenlockstedt “Hermann Nier KG”
Die 70er Jahre in Hohenlockstedt “Hermann Nier KG”
Fertigung in Beierfeld Ende 30er Jahre Ronden zuschneiden
“Wir bringen Licht ins Dunkel”
Angaben gemäß § 5 TMG:
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Impressum
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09481 Scheibenberg
Kontakt:
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E-Mail:
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Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:
Jens Ingo Kreißig
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Quellenangaben für die verwendeten Bilder und Grafiken:
Broschüre “Beierfelder Industriegeschichte Teil III”; Petromax / Feuerhand;
Firma Vollmann; Jens Ingo Kreißig
Quelle: Impressumgenerator von e-Recht24.de
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Quellen: Disclaimer eRecht24, Facebook Disclaimer
Briefkuvert der “Hermann Nier Metallwarenfabrik Beierfeld i.Sa.
“Wir bringen Licht ins Dunkel”
Sit veniam commodo deserunt
in qui
Einige Bauteile
namentlich benannt:
- Bügel
- Rauchfangdeckelring
- Ringscharnier
- Rauchfangdeckel
- Schorsteinkopf
- Führungsring
- Innenschornstein
- Außenschornstein
- Schornsteinfeder
- Rohre
- Glas
- Schutzdraht
- Hebellager
- Hebel
- Docht
- Brennerscheide
- Brennerkappe
- Brennerkorb
- Brennerschale
- Brennerrädchen
- Innensieb
- Siebscharnier
- Luftregler
- Brennerschlüssel
- Füllschraubenkörper
- Füllschraubendeckel
- Füllschraubendichtung
- Behälter
- Einfüllstutzen
- Einlegeaschale
- Behälterboden
Es sind nicht 37
Bezeichnungen, da
einige Teile mehrfach
verwendet werden.
Aufbau und Funktion der Sturmlaterne
Beispiel am Modell ETERNITY BABY SPECIAL Nr.276
Die wichtigsten Teile einer Petroleumlaterne sind der Behälter (Petroleumtank),
der Brenner mit Docht und dazugehörigen Glas. Ausgetüftelt ist die Luftzuführung zum
Brenner. Hier gibt es 2 verschieden Varianten, zum einen ist es die Mischluftlaterne
und zum zweiten die Frischluft- oder Kaltluftlaterne. (Siehe Unterkategorie Aufbau)
Die BABY SPECIAL Nr.276, wie hier abgebildet, ist aus 37 Einzelteilen hergestellt -
ohne Faden und Anhänger. Die Nr. 275 Super Baby, welche nicht mehr hergestellt wird,
unterscheidet sich lediglich in 2 Bauteilen. Der Behälter und der dazugehörige
Behälterboden ist kleiner welcher die Brenndauer um 3-4 Stunden reduziert.
© 2003 - 2015 feuerhand.info Jens Ingo Kreißig
Aufbau und Bedienung
Der Brenner
Beispiel Brenner des Modells der BABY SPECIAL Nr.276
Bei der Feuerhand Laterne wird ein
so genannter Flachbrenner
verwendet. Der Flachbrenner ist
von recht einfacher Bauart. Er
besteht im Wesentlichen aus dem
Brennerkorb, durch dem die Luft
angesogen wird und in dessen
unterem Bereich sich der
Dochttrieb befindet. Dieser besteht
aus einem oder mehreren
Zahnrädchen die den Docht in der
Brennerscheide auf und ab
bewegen.
Zum Brenner gehört noch eine über der Brennerscheide gewölbte Brennerkappe (bei
neueren Modellen mit Innensieb), an deren oberen Umfang ein schmaler, der
Dochtbreite entsprechender Schlitz ausgespart ist. Durch diese Anordnung wird eine
gleichmäßige verteilte und konstante Luftströmung erreicht. Diese Luftströmung führt
der Flamme den zur Verbrennung erforderlichen Sauerstoff zu und zwingt die Flamme
in eine der Beleuchtung günstigen Form und hält sie ruhig, wodurch das Flackern
verhindert wird.
Die Brennerkappe war bei älteren Konstruktionen direkt mit dem Brenner verbunden
und vom Innensieb getrennt. Bei den neueren Modellen ist die Brennerkappe geteilt.
Die oben beschriebene gewölbte Oberseite wird heute, aus einem Stück, mit dem
Innensieb hergestellt.
Der Docht
Beispiel Docht des Modells der BABY SPECIAL Nr.276 12,5mm
Für den Docht hat sich eine
Maßeinheit durchgesetzt, die
wahrscheinlich so gar keiner kennt:
Linie (''').
Das Maß "Linie" oder besser "Ligne"
war bereits Ende des
19.Jahrhunderts veraltet und ist
vom französischen Fuß abgeleitet
(auch "alter Pariser Fuß" oder "Pied
de Roi" genannt): 1 Fuß (') = 12 Zoll
('') = 144 Linien (''') = 32,484 cm.
Eine Linie entsprach demnach etwa
0,23 cm. Mit ihr wird bei
Flachbrennern die ganze Breite des Dochts angegeben.
Heute kann man sich auch an den metrischen Angaben für den Docht orientieren. Die
Bezeichnung "linig" hat dennoch ihre Bedeutung, denn sie hilft bei der Zuordnung. So
kann man davon ausgehen, zu einem 10-linigen Docht gehört ein 10-liniger Brenner
und ein 10-liniges Glas.
Was auch interessant sein dürfte, der Doch von Feuerhand ist sehr dicht und nur für
Petroleum geeignet. Denn mit Petroleum ist die Laterne über Jahrzehnte ständig
getestet und weiter entwickelt worden. Mit den heutigen, zusätzlichen Brennstoffen
ist die Laterne nicht getestet worden, es ist ja nun auch mal eine Petroleumlaterne.
Häufig konnte ich lesen, das der Doch mit Lampenölen sehr schnell abbrennt und man
ständig nach stellen muss. Also empfiehlt es sich reines Petroleum zu verwenden,
denn nur so kommt man zum besten Ergebnis was die Lichtausbeute angeht und der
Docht nicht abbrennt - er ist kein Verbrauchsmaterial.
Das Glas (Zylinder)
Beispiel Zylinder des Modells der BABY SPECIAL Nr.276
Das Glas, welches bei
Flachbrennern zur Anwendung
kommt, dient dem Zweck, einen
Luftzug zu erzeugen. Aber ebenso
schützt es natürlich vor Wind oder
sonstigen Witterungseinflüssen.
Das heute verwendete dünne
feuerfeste JENAer Glas von Schott
Mainz ist ein Bor-Silikat-Glas.
In der Zeit der
Verdunklungsanordnung
(2.Weltkrieg) wurden auch blaue
und schwarze Gläser hergestellt und fanden entsprechend Anwendung. Außerdem gab
es aber auch rote Gläser für Rücklichtlaternen oder Fotolabors. Gelbe, orange und
Grüne Gläser waren ebenfalls im Angebot und dienten der Illumination (Partylights).
Waren es anfangs durchgefärbte Gläser, kamen am Ende der "farbigen Gläserära"
lakierde Gläser zum Einsatz. Heute werden bei den Feuerhand Laternen keinerlei
farbige Gläser eingesetzt.
Ausführliche Gebrauchsanleitung
unter feuerhand.com in 3 Sprachen.
Eine detaillierte Beschreibung in
Wort und Bild - hier wird man durch
die Einzelheiten der Bedienung
der Feuerhand Sturmlaterne
geführt und es sollte jegliches
Problem zu beheben sein.
© foto feuerhand.com
Laternenkonvoi der neuen Feuerhand Sturmlaterne Eternity
“Wir bringen Licht ins Dunkel”
Mischluftlaternen Modelle
•Regent ab 1905
•Patent ab 1906
•Nr. 201 ab 1924
•Nr. 202 ab 1925
•Nr. 205 ab 1921
•Nr. 223 ab 1921
•Nr. 227 ab 1921
•Nr. 251 ab 1921
•Nr. 257 ab 1921
•Nr. 305 ab 1927
•Nr. 323 ab 1927
•Nr. 327 ab 1927
•Nr. 405 ab 1927
•Nr. 423 ab 1927
•Nr. 427 ab 1927
•Nr. 999 ab 1928
Aufbau und Funktion der Sturmlaterne
Die Mischluftlaterne
Bei der Mischluftlaterne wird die Flame von einem Luftstrom unterhalten, der aus
erhitzter, teils verbrauchter und mit Frischluft gemischter Luft besteht. Der Weg des
Luftstromes ist aus der Abbildung zu ersehen. Die Frischluft dringt, durch
aufsteigende Wärme angesaugt, durch den Siebboden (Innensieb), auf dem das
Laternenglas steht, ein und wird mit der aufsteigenden Hitze und den
Verbrennungsgasen gemischt und dem vom Deckel abgehenden zentralen Luftrohr
zugeführt, von wo die Mischluft über die beiden Seitenrohre, die gleichzeitig als
Träger der ganzen Laterne dienen, der Brennerkammer und dem Brenner zugeleitet
wird. Außer der Mischluft erhält der Brenner keine Frischluft, weshalb ein Teil des
nicht ganz verbrannten Kohlenstoffes des Petroleums der Flamme wieder zugeführt
wird. Aus diesem Grund kann die Flamme der Mischluftlaterne kein weißes Licht
abgeben, die Flamme ist immer leicht gelblich. Trotzdem ist die Lichtausbeute
erheblich besser als bei einer einfachen Laterne mit einer „stillen Flamme“ (diese
Laterne hat keine spezielle Luftführung).
© 2003 - 2015 feuerhand.info Jens Ingo Kreißig
Mischluftlaternen
Modelle Nr.201 - Nr.223 - Nr.305 - Nr.405
“Wir bringen Licht ins Dunkel”
Darstellung aus dem Buch "Leuchtende Vergangenheit"
von Dr. Werner Touché; Hamaland-Museum Vreden 1999 ©
abgebildet Modell
BABY SPECIL Nr.276 StK
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